
Babytragen – im Netz fast zur Religionsfrage mutiert – sind für uns einfach praktische Helfer. Ohne sie wären unsere ersten zwei Jahre in den Bergen, am Meer und zuhause bestimmt nicht so entspannt verlaufen. Heute erzählen wir euch von der Manduca-Babytrage…
Meine Freundin, damals noch ohne Kinder, erzählt begeistert von den entspannten Reisen ihres Onkels (wie wir nicht mehr ganz so jung ;-)) mit einem fast Neugeborenen in der Manduca. Ich glaube ihr und wir kaufen kurz nach Merlins Geburt und gegen den Rat der Trageberaterin beim Babyausstatter Kinnings in München ein schwarz-grünes Tragegerät (BlackLine-Kollektion).
Kein so gutes Gefühl
Merlin jammelt ziemlich, als wir ihn ungelenk in die aus steifem Hanf-Baumwollstoff gefertigte Trage stecken. Der integrierte Neugeborenen-Einsatz kommt mir suspekt vor – Sitz-Hock-Spreiz zum Trotz habe ich das Gefühl, dass der gar nicht kleine Frischling mit seinen 54 Zentimetern Geburtsgröße ziemlich zusammengefaltet im Beutel hängt. Dennoch – ich bin ein Fan von Empfehlungen, was ich auch in diesem Fall nicht gänzlich bereuen werde. Dazu später. Wir brauchen ziemlich lange, bis wir den Schlingel endlich ohne Querelen in der Trage unterbringen. Hier erfahrt ihr im Video-Tutorial, wie das geht!
Eine Alternative muss her!
Indes mache ich mich auf die Suche nach einer Alternative. Das ewige Umstellen der Schnallen und Gurte beim Trägerwechsel nervt neben den üblichen Anfängerproblemen. Das Baby scheint irgendwo noch zu klein für die massive Trage. Ich werde bei Ebay Kleinanzeigen fündig und erstehe für 30 Euro eine gebrauchte Marsupi und gratis dazu einen netten Kontakt. Mehr zur Marsupi erfährst du im nächsten (dritten) Teil der Serie.
Auch andere haben’s bemerkt: Nix für Neugeborene!
Tipp: Der deutsche Online Vertrieb für Tragen Loeweli bietet seit neustem den 2 for 1 Service an – hier bekommst du zusätzlich zu deiner Manduca kostenfrei eine Marsupi geliehen. Denn – offensichtlich ist es der Firma nicht verborgen geblieben, dass das Tragen in der Manduca zu Anfang nicht immer Spaß macht! Hier geht es zum Angebot.
Manduca und Papa sind dicke!
Papa Andreas indes freundet sich mit der Manduca an und verzichtet auf den Neugeborenen-Einsatz –er nutzt den mitgelieferten Verkleinerer bzw. einen Schal, um den Abstand zwischen den noch kurzen Beinchen zu verringern – Spagat soll er ja nicht machen müssen, der kleine Wicht! Alternativ kannst du den Size-it-Gurt erstehen, die elegante Lösung unserer kleinen Improvisation!
Geschmacksache: jedem oder jeder die passende Trage!
Für Andreas funktioniert der Schal gut – somit müssen wir dem Rat des Orthopäden nicht folgen und die hippe Trage abschaffen – im Neugeboreneneinsatz der Manduca würde nämlich Druck auf die Gelenke ausgeübt. Auch Merlins Osteopathin hat eine andere Idee – sie empfiehlt die Babytrage Mei Tai von Fräulein Hübsch, die ich mir nach der Marsupi besorge. Wenn dich meine Mei Tai-Lieblingstrage interessiert – hier geht es zum Test!
Hoch hinaus mit dem Baby?
Andreas hat mittlerweile überhaupt keine Probleme mehr mit der Manduca. Schwuppdiwupp sitzt der Lausefratz drin! Unsere ersten Wanderungen im winterlichen Allgäu von bis zu fünf Stunden mit selig schlummerndem Kind sprechen bereits für das Dreiergespann Papa-Sohn-Manduca.
Ein Trage-Papa-Tipp: Unbedingt die Rückenträger überkreuzen! So wird das Gewicht viel besser verteilt und wer von Anfang an trägt, bekommt so auch mit größeren Babys auf dem Bauch keine Rückenschmerzen.
Klischee lässt grüßen: Hübsch für die Mädels – roughy Manduca für die Papas
Auch mein Bruder ist begeistert von der Trend-Trage. Meine Schwägerin hingegen lässt sich immer meine Fräulein Hübsch geben. Das habe ich nun schon öfter gehört – und das ist kein Zufall. Die Manduca ist in Material und Design grober als andere Tragen. Vielleicht passt sie auch einfach besser zur männlichen Physiognomie. Egal – wenn ihr gegenteilige Erfahrungen gemacht habt, freue ich mich auf Feedback und die Erlösung vom Vorurteil!
Die Zeit macht’s weich
Mit der Zeit verliert der Manduca-Stoff übrigens seine Steifigkeit. Das macht die Sache für Träger und Baby einfacher. Daher – besser gebraucht kaufen, Jungs! (und Mädels!:-))
Fast ohne Ende Zubehör
Schön sind die mitgelieferten Gurtschoner – bei größeren Kleinen greift das Sabbern die Gurte an. Überhaupt ist die Liste zusätzlich erhältlichen Zubehörs lang. Besonders praktisch finde ich die Bauchtasche, die easy am Hüftgurt befestigt wird. Eine wasser- und windabweisende Trage-Jacke gibt es auch. Auf die haben wir allerdings verzichtet – ich hatte mir bereits eine geliehen und außerdem ist die von Manduca kräftig teuer und nicht mal wasserdicht.
Vorteile auf einen Blick:
- robustes, langlebiges Material
- wächst mit – ein Reißverschluss verlängert den Rückenteil auf Wunsch!
- tolles, sinnvolles Zubehör
- scheuert nirgends, da überall perfekt gepolstert
- aus Hanf-Baumwollgemisch – BIO!
- auch größere Kinder fühlen sich wohl
- Sitz-Hock-Spreizhaltung optimal (ohne Neugeborenen-Einsatz!)
- viele schöne und schlichte Designs erhältlich
- Papas in <3 with!
- Sicherheitsverschluss am Hüftgurt – hier geht niemals nicht gar nix auf!
- Der Sonnenschutz ist im Rückenteil verstaubar und bei Bedarf schnell gezückt und wird mit einem Gummi an jeder Seite festgehakt. Prima!
- Mit ca. 90 Euro ist die Trage einigermaßen preisgünstig
Nachteile:
- relativ sperrig
- für Neugeborene nur bedingt geeignet
- kompliziert einzustellen – erfordert Übung!
- beim Rückentragen dauert es, bis das Kind ordentlich sitzt
- Stillen in der Manduca? – Nö!
- Solltet ihr weitere Nachteile (oder auch Vorteile!) entdeckt haben – her damit!
Nur eine Größe
Die Manduca gibt es nur in einer Größe, da sie mit dem erweiterteren Rückenteil mitwächst. Theoretisch ist sie also zwischen Geburt und dem dritten Lebensjahr einsetzbar – so hat es Andreas gemacht und macht es auch noch eine Weile weiter.
Wann kommt die Manduca (bei Papa) zum Einsatz?
- zum Einkaufen (geht auch super mit Rucksack!)
- Spazieren gehen
- Wandern
- für den Stadtbummel
- bei der Hausarbeit
- im Café
- am Schreibtisch
- beim Kochen
- im Zoo
- zum Beruhigen / Einschlafen
- einfach so zum Kuscheln & Kommunizieren
(Papas) Manduca-Fazit
Andreas ist total zufrieden. Am Anfang hat er mich beim Anlegen und Baby einpacken immer weggeschickt – meine blöden Tipps würden alles nur verzögern! Er scheint recht gehabt zu haben – nach einigen Malen war er nämlich nach spätestens zwei Minuten mit grinsendem Kind in der Trage marschbereit. Somit – leiht euch eine Manduca bei Freunden oder probiert sie im Geschäft aus. Vielleicht ist sie genau die richtige Trage für dich ganz persönlich. Ich würde mich jedenfalls freuen, von euren Manduca-Erfolgsgeschichten zu hören – auch auf die Gefahr hin, dass ich mir dann einfach Ungeduld im Umgang eingestehen muss! 🙂
Noch Fragen?
Wenn du mehr über Fräulein Hübsch, der Kreation einer Mama aus Österreich, erfahren möchtest, dann klick‘ doch mal hier oder schicke uns Fragen und / oder Anregungen. Im zweiten Teil der Serie erfährst du dann, was die Baby-Trage Manduca so drauf hat, wer sie bei uns wie benutzt und was wir damit schon erlebt haben…
Unsere Serie im Überblick:
- Babytrage Fräulein Hübsch (Mei Tai, Toddlersize)
- Babytrage Manduca
- Babytrage Marsupi
- Kinder-Kraxe Kid comfort III (Deuter)
- Fahrradanhänger / Jogger Chariot Cougar 1 (Thule)
- So kommen eure Kinder am besten vorwärts – unser Transportmittel-Fazit
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